Artikel-Informationen
erstellt am:
05.05.2020
Die Städte Einbeck, Gifhorn, Duderstadt und Uslar haben über das Förderprogramm „Zukunftsräume Niedersachsen“ in diesen Tagen Förderzusagen erhalten. Mit insgesamt rund 850.000 Euro unterstützt das Land ihre innovativen und kreativen Wege für eine Verbesserung der Attraktivität und Anziehungskraft in der Region.
„Die niedersächsischen Kommunen haben große Anerkennung für ihr Engagement verdient“, erklärte Niedersachsens Regionalministerin Birgit Honé am (heutigen) Dienstag in Hannover. „Mit dem Förderprogramm Zukunftsräume haben wir den Kommunen ein sehr attraktives Hilfsangebot gemacht. Die Nachfrage war wieder sehr hoch. Die eingereichten Förderanträge zeichnen sich durch eine große Bandbreite an kreativen Projektideen aus“, resümierte Ministerin Honé. „Auch, wenn wir aufgrund der uns zur Verfügung stehenden Mittel nur 18 Anträge bewilligen können, möchte ich die anderen Antragssteller ermutigen: Wir werden 2021 einen erneuten Stichtag haben und sind sehr bemüht, weitere Fördermöglichkeiten zu schaffen.“
Landesbeauftragter Matthias Wunderling-Weilbier betonte: „Das rege Interesse und die zum wiederholten Male hohe Qualität aller Anträge zeigen die Stärke unserer Region. Die Grund- und Mittelzentren im ländlichen Raum fungieren als wesentliche Motoren der regionalen Entwicklung und das haben sie erkannt! Bei allen Schwierigkeiten in diesen Zeiten ist die Bewilligung dieser Gelder ein positives Signal. Ich wünsche allen Projekten gutes Gelingen.“
Aktuelle Bewilligungen im Bezirk des Amtes für regionale Landesentwicklung Braunschweig
1. Stadt Einbeck: „Einbeck macht (sich) fit!“
Das Dachprojekt „Einbeck macht (sich) fit!“ bündelt 3 Projektbausteine und flankierende Maßnahmen. Im 1. Baustein wird ein Konzept zur Nahmobilität erstellt. Der Fokus liegt auf der Nutzung des Fahrrades, der Straßenraum insgesamt soll fahrradfreundlicher gestaltet, Möglichkeiten für Verleihsysteme ausgelotet werden.
Der 2. Baustein besteht aus dem Umbau eines leerstehenden, denkmalgeschützten Fachwerkhauses in der historischen Altstadt zu einem FahrradParkhaus. Der 3. Baustein behandelt den direkt am Rande der historischen Altstadt liegenden Stiftsgarten. Hier wird ein Mobilitätspunkt mit Abstellanlagen integriert.
Die Zuwendung wird in Höhe von 150.000 Euro zur Durchführung des Projektes gewährt. Zusammen mit dem Eigenanteil ergibt sich eine Gesamtprojektsumme von 250.000 Euro.
2. Stadt Gifhorn: „Fahrradpool Südheide Gifhorn“
Zentrum des Projekts ist das Bahnhofsgebäude Gifhorn-Stadt, das eine Fahrradstation mit Werkstatt erhält. Unter Einbeziehung lokaler Akteure wird ein Netz von Verleihstationen aufgebaut und mit begleitendem Marketing bekannt gemacht. Bestandteile des Projekts sind die Beschaffung von Fahrrädern, die Errichtung der Fahrradstationen mit begleitender Infrastruktur und die Einrichtung eines elektronischen Buchungssystems.
Die Zuwendung wird in Höhe von 300.000 Euro zur Durchführung des Projektes gewährt. Zusammen mit dem Eigenanteil ergibt sich eine Gesamtprojektsumme von 612.444 Euro.
3. Stadt Duderstadt: ErlebnisWerkstatt-Ein Zukunftskonzept für das Heimatmuseum Duderstadt“
Mit dem Projekt soll das Heimatmuseum in einen Ort umgestaltet werden, der die ursprüngliche Funktion musealer Wissensvermittlung nicht aufgibt, aber gleichermaßen als Kommunikationsplattform für lokale Handwerksbetriebe, Schulen, Vereine und die Bevölkerung fungiert. Das Museum soll aktiviert und attraktiviert werden und vom Kernbereich der Stadt Duderstadt Strahlwirkung in das Umland entfalten.
Die Zuwendung wird in Höhe von 300.000 Euro zur Durchführung des Projektes gewährt. Zusammen mit dem Eigenanteil ergibt sich eine Gesamtprojektsumme von 1.055.049 Euro.
4. Stadt Uslar: „KlimaPlus Mobilitätsstationen für Uslar“
Die Stadt Uslar ist überaus stark Pkw-orientiert. Fahrradinfrastruktur fehlt oftmals oder ist veraltet. Ausgehend von dieser Problemlage ist die Errichtung unterschiedlich ausgestalteter Mobilitätsstationen geplant. Car- und Zweirad-Sharing-Angebote sowie die Errichtung sicherer und wettergeschützter Fahrradabstellinfrastruktur an wichtigen Zielorten sollen Anreize bieten, das Mobilitätsverhalten zu ändern.
Die Zuwendung wird in Höhe von 104.408 Euro zur Durchführung des Projektes gewährt. Zusammen mit dem Eigenanteil ergibt sich eine Gesamtprojektsumme von 174.014 Euro.
Hintergrund „Zukunftsräume Niedersachsen“
Im Fokus des Förderprogramms stehen die kleinen und mittleren Städte, die in ihrer Funktion als Anker für die sie umgebenden ländlichen Räume gestärkt werden sollen. Zuwendungsempfänger sind Städte, Gemeinden und Samtgemeinden mit mindestens 10.000 Einwohnerinnen und Einwohnern und einem Grund- oder Mittelzentrum. Bis zum Stichtag am 16. März 2020 erreichten die vier Ämter für regionale Landesentwicklung in Lüneburg, Hildesheim, Oldenburg und Braunschweig wieder eine Vielzahl an Anträgen.
Das Förderprogramm „Zukunftsräume Niedersachsen“ startete Ende August 2019. Das Programm besteht aus den Säulen Beratung, Förderung und Vernetzung. Zunächst können interessierte Kommunen Beratungsleistungen zur Ausarbeitung ihrer Förderanträge in Anspruch nehmen. Mit dem so verfeinerten Antrag gehen sie dann in das Auswahlverfahren. Über die Bewilligung der Förderanträge entscheiden die vier Ämter für regionale Landesentwicklung in Abstimmung mit den kommunalen Steuerungsausschüssen. Die projektbezogene Förderquote liegt bei 60 Prozent, für Kommunen mit geringer Steuereinnahmekraft bei 90 Prozent der zuwendungsfähigen Gesamtausgaben. Die Fördersumme pro Projekt liegt zwischen 75.000 und 300.000 Euro. Um die Ideenfindung und den Erfahrungsaustausch zu intensivieren, finden regelmäßig Netzwerkveranstaltungen statt.