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PARTRIDGE - EU-Interreg- Projekt zum Schutz der Artenvielfalt

Naturschutzbiologie der Georg-August-Universität startet internationales EU-Kooperationsprojekt im Landkreis Göttingen.


PARTRIDGE - EU-Interreg-Projekt zum Schutz der Artenvielfalt

Naturschutzbiologie der Georg-August-Universität startet internationales EU-Kooperationsprojekt im Landkreis Göttingen.

Die Georg-August-Universität Göttingen, genauer: das Team der Naturschutzbiologie um Dr. Eckhard Gottschalk, beteiligt sich als Partner an dem Interreg-B-Nordsee-Projekt „Protecting the Area´s Resources Through Researched and Innovative Demonstration of Good Examples (kurz: PARTRIDGE)“. Begleitet wird das Projekt vom Amt für regionale Landesentwicklung Braunschweig.

Das Projekt PARTRIDGE wird innerhalb der Programmprioritätsachse 3 „Sustainable North Sea Region“ dazu beitragen, langfristiges und nachhaltiges Management der Ökosysteme im Programmraum zu fördern. Besonders im Blick dieses EU-Projektes sind dabei Möglichkeiten zum Schutz der Artenvielfalt in Agrarlandschaften. Die Forscherinnen und Forscher untersuchen dazu in Zusammenarbeit von Wissenschaftlern, Landwirten, Jägern, Landwirtschaftsberatern, Naturschützern und Umweltbehörden an ausgewählten Demonstrationsflächen in England, Schottland, den Niederlanden, Belgien und Deutschland inwiefern sich die landschaftliche Aufwertung von Lebensräumen (Stichwort: Blühstreifen) auf die Artenvielfalt auswirkt. Im Zentrum des Projekts steht insbesondere das Rebhuhn, dessen Bestand seit 1980 um rund 94 Prozent zurückgegangen ist. Das deutsche Teilprojekt ist auf vier Flächen im Landkreis Göttingen angesiedelt und wird von der Abteilung Naturschutzbiologie der Universität Göttingen koordiniert. Die Europäische Union fördert das Projekt im Rahmen des Interreg-B-Nordseeprogramms vier Jahre lang mit insgesamt rund 4,8 Millionen Euro. Davon fließen gut 530.000 Euro an die niedersächsischen Projektpartner.

Kein Bereich der Landschaft ist so stark vom Rückgang der Arten betroffen wie die Agrarlandschaft. Die Agrarpolitik versucht mit verschiedenen Maßnahmen, dem Verlust der biologischen Vielfalt gegenzusteuern. Der Effekt auf Vögel war allerdings bisher marginal, da sich die erreichten Flächenanteile als zu gering und die Maßnahmen teilweise als ungeeignet herausstellten. Die Wissenschaftler im EU-Projekt richten nun in Belgien, Deutschland, den Niederlanden, England und Schottland jeweils vier Untersuchungsgebiete ein. Auf der Hälfte der Flächen werten sie gemeinsam mit Landwirten die Lebensräume auf, auf der anderen Hälfte nicht.

„Durch ein Monitoring der Brutvögel und Erhebungen weiterer Arten wollen wir die Effekte der Landschaftsaufwertungen untersuchen“, erläutert Dr. Eckhard Gottschalk von der Abteilung Naturschutzbiologie der Universität Göttingen. „Dabei werden wir auch dokumentieren, welcher Flächenanteil an Aufwertungen notwendig ist, um den Verlust der biologischen Vielfalt zu stoppen.“ An der großräumigen Kartierung der Rebhühner in diesem Gebiet beteiligen sich rund 60 Studierende des Studiengangs Biodiversität an der Universität Göttingen ehrenamtlich. Sinn der internationalen Kooperation ist es, für das transnationale Problem auch transnational gemeinsam Lösungen zu erarbeiten, die auch für andere Regionen übertragbar sind.

Mit den Interreg-Programmen will die EU die transnationale europäische territoriale Zusammenarbeit ausbauen und die Effizienz der Regionalpolitik durch kooperative Regionalentwicklung stärken. Gefördert werden in Interreg daher Projekte, die zur Lösung gemeinsamer Herausforderungen auch gemeinsam „über Grenzen hinweg“ in transnationalen Partnerschaften an Lösungen arbeiten und so Synergien erzeugen. Thematische Schwerpunkte sind die Bereiche Innovation, Umwelt und Mobilität. Das Amt für regionale Landesentwicklung kümmert sich vor Ort um die regionale Partnerbetreuung. Das Interreg-Team wirkt als Interreg-Multiplikator und begleitet die Projektvorhaben von losem Interesse bis ggf. durch die verschiedenen Antragsstufen.

Artikel-Informationen

erstellt am:
01.03.2017
zuletzt aktualisiert am:
28.09.2020

Ansprechpartner/in:
Herr Daniel Schmidt

Amt für regionale Landesentwicklung Braunschweig
Geschäftsstelle Göttingen
Danziger Straße 40
37083 Göttingen
Tel: 0511 / 120-8440

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