Das Jugendbüro Braunschweig – ein offener Ort für Treffen, Kreativität und Mitbestimmung
Ministerin Osigus überreicht Förderbescheid über etwa 233.000 Euro an Oberbürgermeister Kornblum
Mitten im Herzen der Braunschweiger City gibt es mit dem Jugendbüro eine neue Anlaufstelle für junge Menschen, die offen, lebensweltnah und vor allem gut zu erreichen ist. Über die Richtlinie „Resiliente Innenstädte“ hat das Land den Aufbau und den Betrieb des Jugendbüros mit EU-Mitteln in Höhe von etwa 233.000 Euro gefördert.
Geht man in dem historischen Gebäude der alten Oberpostdirektion in der Braunschweiger Innenstadt die Treppe hinauf, so geben bereits große, bunte Plakate Hinweise auf das, was Besucherinnen und Besucher hinter der blau-weißen Eingangstür in der 1. Etage erwartet: Beteiligung, Kinderrechte, Demokratie, Co-Working, Menschenrechte, Internationalität.
Seit Ende des Jahres 2024 hat in der Friedrich-Wilhelm-Straße 3 das Jugendbüro der Stadt Braunschweig seinen Platz gefunden - zentral in der Innenstadt gelegen und mit Bus- und Straßenbahnhaltestelle direkt vor der Tür gut zu erreichen. Genutzt wird das Jugendbüro vor allem durch das Jugendparlament und Mitarbeitende der Jugendförderung. Die Mitarbeitenden stehen beratend zur Seite und unterstützen die Jugendlichen bei ihren Projekten und Arbeiten. Eine weitere Aufgabe ist es, eine Beteiligungslandschaft zu etablieren, um mit vielfältigen Beteiligungsmöglichkeiten die ganze Vielfalt der Jugend in der Stadt anzusprechen.
Die Bezeichnung Jugendbüro ist aber eigentlich zu bescheiden. Denn es handelt sich nicht etwa nur um einen einzigen Raum, sondern um eine ganze Etage mit verschiedenen Zimmern, kleinem Saal, geräumigen Fluren und Büros, mit denen jungen Menschen Raum für MeetUps, Veranstaltungen oder einfach auch zum zwanglosen Treffen gegeben wird.
Die Einrichtung der Räume schafft insgesamt eine positive Atmosphäre und wirkt einladend und inspirierend. Das war auch eines der Ziele, denn das Jugendbüro möchte bewusst ein niedrigschwelliger Treffpunkt in der Innenstadt sein, der jungen Menschen eine hohe Aufenthaltsqualität bietet. Und davon soll auch die Stadt profitieren: Das Zentrum wird vielfältiger und mit nicht-kommerziellen Angeboten neben Einzelhandel und Gastronomie bereichert. Zugleich konnte durch die Ansiedelung des Jugendbüros ein Leerstand in der Innenstadt wiederbelebt werden.
Demokratie und Mitbestimmung wird in den Räumen des Jugendbüros generell großgeschrieben: Auch das Braunschweiger Jugendparlament trifft sich hier. Seit Mai 2024 vertritt erstmals ein Jugendparlament die Interessen von über 19.000 jungen Menschen in Braunschweig und erhebt seine Stimme bei der Gestaltung und Entwicklung der Stadt. Das Gremium setzt sich aus 19 Personen im Alter zwischen 14 und 21 Jahren zusammen und wird alle zwei Jahre gewählt. Es arbeitet zusammen mit dem Stadtrat und verwaltet ein eigenes Budget, mit dem Projekte für junge Menschen unterstützt werden. So sollen Jugendliche ein demokratisches Verständnis entwickeln und werden zugleich in politische Prozesse der Stadtgemeinschaft eingebunden.
Regionalentwicklungsministerin Wiebke Osigus wies bei der Bescheidübergabe am 10. Februar 2025 darauf hin, dass das Braunschweiger Jugendbüro landesweit das erste dieser Art sei und äußerte die Hoffnung, dass andere Städte die Idee kopieren: „Eine lebendige und zukunftsfähige Innenstadt braucht den Blickwinkel junger Menschen. Mit dem Jugendbüro hat Braunschweig dafür die richtigen Weichen gestellt: Hier können sie die Zukunft ihrer Stadt mitgestalten, ihre Ideen einbringen und Verantwortung übernehmen. Das schafft Verbindung. Und es legt den Grundstein dafür, dass die Jugendlichen von heute auch als Erwachsene von morgen ihre Innenstadt als Freizeit-, Einkaufs- und Arbeitsort gerne besuchen. Die gute Idee stammt aus Braunschweig, verwirklicht wird sie mit Hilfe europäischer Fördermittel aus dem Programm „Resiliente Innenstädte“ meines Hauses – gemeinsam machen wir Niedersachsen stark für die Zukunft“.
Braunschweigs Oberbürgermeister Dr. Thorsten Kornblum dankte ausdrücklich dem Land für die Förderung: „Es ist von enormer Bedeutung, dass wir Räume schaffen, in denen junge Menschen ihre Meinungen einbringen und ihre Zukunft mitgestalten können. Das Jugendbüro stärkt Engagement und ermöglicht Partizipation durch die Förderung von selbstinitiierten Projekten, vielfältige Workshops und Veranstaltungen. Es ist ein zentraler Ort für demokratische Mitbestimmung von jungen Menschen. Hier können sie in multifunktional ausgestatteten Räumen und mit fachlicher Begleitung aktiv an der Gestaltung der Zukunft Braunschweigs mitwirken.“
Hintergrund
Um die Innenstädte in Niedersachsen auch langfristig fit für die Zukunft zu machen, hat das Niedersächsische Europa- und Regionalentwicklungsministerium das EU-Förderprogramm „Resiliente Innenstädte“ ins Leben gerufen. Das erfolgreiche Umsetzen von Transformationsprozessen, beispielsweise bei der Digitalisierung und im Klimaschutz, spielt dabei eine wichtige Rolle. Dafür stehen bis 2028 61,5 Millionen Euro aus EFRE-Mitteln zur Verfügung. In einem Wettbewerbsverfahren haben 20 Städte ab Mitte Oktober 2021 bis April 2022 unter Beteiligung der Zivilgesellschaft Strategien erstellt und sich damit um Aufnahme in das Programm beworben. Eine unabhängige Jury von Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Forschung hat 15 Städte ausgewählt: Delmenhorst, Hannover, Nordhorn, Lingen, Oldenburg, Wolfsburg, Göttingen, Osnabrück, Braunschweig, Lüneburg, Soltau, Verden, Lüchow, Winsen/Luhe und Zeven.Artikel-Informationen
erstellt am:
11.02.2025
zuletzt aktualisiert am:
19.02.2025