Niedersachsen klar Logo

Dynamik am Wasserstoff Campus Salzgitter nimmt weiter zu - neues Wasserstoffprojekt geht an den Start

Rund 262.000 Euro Fördermittel für Projekt am Wasserstoff Campus Salzgitter



Wie kann eine konkrete Wasserstoff-Wertschöpfungskette in Salzgitter Wirklichkeit werden? Am Wasserstoff Campus Salzgitter erforscht das seit kurzem ein Verbundprojekt. Das Amt für regionale Landesentwicklung hat hierfür der Stadt Salzgitter insgesamt rund 262.000 Euro Fördermittel im Rahmen der Salzgitterhilfe für den wirtschaftlichen Strukturwandel bewilligt.

Dr. Ulrike Witt, Landesbeauftragte für regionale Landesentwicklung: „Grüner Wasserstoff zu günstigen Preisen - nur dann wird die Wasserstoffwirtschaft Wirklichkeit! Wir freuen uns, dass wir für ein weiteres Starterprojekt von strategischer Bedeutung Fördermittel bereitstellen können.“

„Ich habe gemeinsam mit dem Rat und den Landtagsabgeordneten lange und überzeugend dafür gekämpft, dass das Land Niedersachsen der Stadt Salzgitter zur Bewältigung ihrer multiplen Herausforderungen eine 50-Millionen- Landesförderung gewährt. Der wirtschaftliche Strukturwandel ist eine der zentralen Herausforderungen vor der die Stadt Salzgitter mit ihren bedeutenden Industriebetrieben steht. Schon bei Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung aller Akteure habe ich zur Eile ermuntert. Beeindruckend, mit welcher Geschwindigkeit die Projekte im Wasserstoff Campus Salzgitter vorangetrieben werden“, äußert sich Oberbürgermeister Frank Klingebiel zufrieden. „Von den Ergebnissen wird nicht nur Salzgitter profitieren, sondern die gesamte Region.“ ergänzt er dazu.

Marc Grünewald, Head of Business Development Power and New Energies bei MAN Energy Solutions sagt zu den Projekten: „Salzgitter besticht vor allem durch eine Vielzahl an Abnehmern für grünen Wasserstoff. Die große Nachfrage und vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten sind ein klarer Standortvorteil. Doch entscheidend ist auch, dass diese Abnehmer kostengünstig und flächendeckend mit großen Mengen an grünem Wasserstoff versorgt werden. Unsere Studie wird diese Wege aufzeigen und legt somit einen wichtigen Grundstein, um die effiziente Versorgung der Region Salzgitter mit grünem Wasserstoff aufzubauen."

Prof. Dr.-Ing. Christoph Herrmann, Institutsleiter des Fraunhofer-Instituts für Schicht- und Oberflächentechnik IST ergänzt: „Als international anerkannter Partner für angewandte Forschung sind wir in Wirtschaft und Wissenschaft eng vernetzt. In dem Verbundprojekt unter Leitung von MAN Energy Solutions und Fraunhofer IST wollen wir die wirtschaftlichen Bedingungen und die Verfügbarkeit von Wasserstoff in der Region Salzgitter identifizieren und mit der Schaffung einer sektorübergreifenden Wissensbasis für Wasserstofftechnologien die Transformation der Wirtschaft in Modellprojekten begleiten."

„Als Energiedienstleister vor Ort wird es einer unserer Ansätze im Rahmen der Studie sein, einen Blick in die Zukunft zu werfen um die Weiterentwicklung einer möglichen notwendigen Infrastruktur zu betrachten, damit der Strom zu den Elektrolyseanlagen und der daraus entstehende grüne Wasserstoff unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten zu den zukünftigen Verbrauchern transportiert sowie die im Umwandlungsprozess entstehende Wärme sinnvoll genutzt werden können", erläutert Rainer Krause, kfm. Geschäftsführer der WEVG Salzgitter.

Hintergrundinformation:

Verbundprojekt: „Konzeptionierung einer marktfähigen grünen Wasserstoffversorgung für die Region Salzgitter im Kontext der europäischen Wasserstoffstrategie“

Anfang Mai 2021 startete eine Studie am Wasserstoff Campus Salzgitter unter Leitung von MAN Energy Solutions und Fraunhofer IST. Lokale Erzeugung, Transport aus den Küstenregionen und der Import von Wasserstoff werden darin technisch und ökonomisch verglichen sowie ein relevanter Abnehmermarkt identifiziert und entwickelt, zum Beispiel im Schienenverkehr oder in der Stahlerzeugung.

Um am Standort Salzgitter eine physische Abbildung der Wasserstoff-Wertschöpfungskette zu ermöglichen, soll das Verbundprojekt zeigen, zu welchen wirtschaftlichen Bedingungen und in welchem Zeithorizont Wasserstoff in der Region verfügbar sein kann.

Dabei wird in mehreren Arbeitspaketen ermittelt, welche Randbedingungen erforderlich sind, um einen Markt für Wasserstoff und Folgeprodukte in Deutschland zu ermöglichen.

Hindernisse einer Erzeugung in Deutschland sollen aufgezeigt, geeignete Randbedingungen dargestellt sowie Handlungsempfehlungen an die Politik herausgearbeitet werden.

Neben der Erzeugung steht die Nutzung von grünem Wasserstoff und Folgeprodukten im Fokus. Hierfür soll gezielt eine Kundenbasis aufgebaut werden, um die Abnahme der Power to X-Produkte sicher zu stellen. Das Verbundprojekt soll außerdem die zentrale Datengrundlage für die weiteren Aktivitäten des Wasserstoffcampus aufbauen. Dazu wird eine Übersicht über Technologien zur Erzeugung, Speicherung, Transport und Nutzung von Wasserstoff und Folgeprodukten erstellt.

Bildrechte: H2 Campus
Projektbüro Südostniedersachsen

Erfahren Sie hier mehr:

Artikel-Informationen

erstellt am:
02.06.2021

zum Seitenanfang
zur mobilen Ansicht wechseln