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Acht neue Flurbereinigungsverfahren starten in Niedersachsen. Auch die Flurbereinigung Rüdershausen der Geschäftsstelle Göttingen ist dabei.

Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte hat das Flurbereinigungsprogramm 2023-2027 verkündet und damit auch den Startschuss für das vereinfachte Flurbereinigungsverfahren Rüdershausen gegeben.


Die Gemarkung Rüdershausen und das Umland.   Bildrechte: ArL-BS, Geschäftsstelle Göttingen
Die Gemarkung Rüdershausen und das Umland.
Die wichtigsten Ziele des Verfahrens Rüdershausen sind:
  1. Über das Instrument der Bodenordnung und durch die Erneuerung der Wirtschaftswege soll die Wettbewerbsfähigkeit der landwirtschaftlichen Betriebe gestärkt und langfristig gesichert werden.
    Trotz der erst Anfang der 1990er Jahre schlussfestgestellten letzten Flurbereinigung, besteht durch den beschleunigten Strukturwandel bereits wieder ein erheblicher Optimierungsbedarf im Hinblick auf Flächenzusammenlegung und dem Ausbau des Wirtschaftswegenetzes. Probleme sind Kleinstparzellierung, ebenso wie ungünstige Formen der Bewirtschaftungsflächen, eine hohe Wegedichte, sowie eine mangelnde Tragfähigkeit und Breite der Wirtschaftswege.
    Die Ackerflächen im topographisch bewegten Gelände von Rüdershausen weisen zum Teil große Erosionsschäden auf. Eine hangparallele Bewirtschaftung wird auf Grund der vorgegebenen Eigentumsstrukturen zurzeit kaum praktiziert.

  2. Gründung eines Realverbandes

    Die gesamten Wirtschaftswege stehen momentan im Eigentum und Unterhaltung der Gemeinde Rüdershausen. Die Gemeinde möchte im Zuge des Flurbereinigungsverfahrens die gemeindlichen Wege auf einen neu zu gründenden Realverband übertragen.

    Der Vorteil für die Gemeinde liegt darin, dass sie zukünftig keine Unterhaltungs- und Verkehrssicherungspflicht hat und der neu zugründende Realverband (Feldmark Rüdershausen ) hätte die Unterhaltung und den Ausbau der Wirtschaftswege zukünftig in ihrer eigenen Hand.

  3. Unterstützung des Radwegebaus:
    Die vom Landkreis Göttingen geplante Radwegeverbindung entlang der K107 im Norden von Rüdershausen kann seit Jahren nicht umgesetzt werden, da die Flächen nicht zur Verfügung stehen. Über die Bodenordnung können die erforderlichen Flächen zeitnah bereitgestellt werden. So kann durch den Ausbau des Radweges die Gefahrenquelle „Radfahrer auf Kreisstraße“ minimiert werden.

Entlang der Kreisstraße 107 Rüdershausen-Giebolderhausen wurde vom Landkreis Göttingen ein Radweg geplant. Bildrechte: Amt für regionale Landesentwicklung Braunschweig, Geschäftsstelle Göttingen
Entlang der Kreisstraße 107 Rüdershausen-Giebolderhausen wurde vom Landkreis Göttingen ein Radweg geplant.
Die Neugestaltungsgrundsätze und Handlungskonzepte wurden in mehreren Arbeitskreissitzungen erarbeitet. Dabei waren Vertreter der Gemeinde Rüdershausen, Vertreter der örtlichen Kirchengemeinde, ortsansässige Landwirte sowie Mitarbeiter des Amtes für regionale Landesentwicklung anwesend.
Planungen Wegebau:

Die Optimierung des Erschließungsnetzes wird durch die Verstärkung bzw. den verbesserten Ausbau von Wirtschaftswegen, auf einer Gesamtlänge von insgesamt 9,6 km, erfolgen. Davon werden ca. 6,4 km Bitumenbefestigungen auf vorhandenen Asphalt- und Schotterdecken gebaut und ca. 3,2 km Wirtschaftswege als mittelschwer befestigte Schotterwege hergestellt. Zudem werden auf einer Länge von 1,9 km Asphaltwege als Haupterschließungswege in 3,5 m Breite ausgebaut.

Der zum gegenwärtigen Zeitpunkt geplante Wegeausbau von insgesamt ca. 9.650 m wird überwiegend auf vorhandener Trasse stattfinden, auch um die Eingriffe in Natur und Landschaft zu minimieren.

Folgende Befestigungen sind geplant

  • ca. 6.450 m bituminöse Befestigung von Wirtschaftswegen
  • ca. 3.200 m Schotterwege

Naturschutzfachlicher Ausgleich:

Die durch Bau- bzw. Rekultivierungsmaßnahmen entstehenden Eingriffe in den Naturhaushalt werden im Rahmen der Eingriffsregelung nach dem Naturschutzrecht ausgeglichen. Als Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen sind hauptsächlich linienhafte Biotopmaßnahmen vorgesehen, um einen Biotopkorridor zwischen den vorhandenen Strukturen zu schaffen.

Gewässerrandstreifen sollen in verschiedenen Teilen der Gemarkung Rüdershausen angelegt werden. Sie dienen als Rückzugsgebiete und Vernetzungsstrukturen für unterschiedlichste Tier – und Pflanzenarten. Daneben verhindern sie das Ausspülen von Dünger und Pestiziden durch Starkregenereignisse in das Gewässerbett. Zudem hilft es den Eigentümern bzw. Bewirtschaftern dabei ihre Abstandsregelungen einzuhalten, ohne dabei selber Fläche zu verlieren.


Weitere Ökologische Maßnahmen:

Darüber hinaus sollen gezielt Maßnahmen zur Reduzierung der Bodenerosion in Hanglagen umgesetzt werden, wie die Aufforstung einer stark erosionsgefährdeten Ackerfläche (Umwandlung in naturnahem Laubwald) und die Umwandlung von Ackerland in Grünland in einer steilen Feldlage. Des Weiteren sind 2 Streuobstwiesen auf hängigem Gelände geplant.

Projektträger für diese zusätzlichen Naturschutzmaßnahmen wird die Gemeinde Rüdershausen

Kosten:

Für das Flurbereinigungsverfahren werden Voraussichtlich Ausführungskosten in Höhe 2.615.000,-€ entstehen, 75% der Kosten, also 1.961.250 €, werden durch Zuwendungen aus EU, Bundes- und Landesmitteln aufgebracht. (1.961.250 €).

In den Ausführungskosten sind 2.100.000,- € für den Wegebau veranschlagt. Die anteilige Eigenleistung von 25% wird durch die Gemeinde Rüdershausen aufgebracht.

Acht neue Flurbereinigungsverfahren starten in Niedersachsen

Presseinformation Nr. 39/23 vom 08.06.2023 zur Verkündung des Flurbereinigungsprogramms 2023-2027.

Ministerin Staudte: "Maßnahmen zum Klimaschutz" - 16,8 Millionen Euro Förderung.

  Presseinformation Nr. 39/23
(PDF, 0,11 MB)

  Anlage zur Presseinformation: Verbindliche Projekte im Flurbereinigungsprogramm 2023 bis 2027
(PDF, 0,12 MB)

Artikel-Informationen

erstellt am:
14.06.2023
zuletzt aktualisiert am:
15.06.2023

Ansprechpartner/in:
Herr Frank Scheidemann

Amt für regionale Landesentwicklung Braunschweig
Geschäftstelle Göttingen
Projektleiter
Danziger Str. 40
37083 Göttingen
Tel: 0551/5074-237
Fax: 0551/5074-202

www.arl-bs.niedersachsen.de

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