Neue Konzepte für Bewässerung in der Landwirtschaft

Die globale Landwirtschaft ist zukünftig verstärkt auf Bewässerung angewiesen. Welche Möglichkeiten sich für die Landwirtschaft bieten, wenn hierfür aufbereitetes Abwasser genutzt werden könnte, besichtigte am 04.04.2023 die Landesbeauftragte Dr. Ulrike Witt beim Forschungsprojekt HypoWave+ in Wahrenholz. Gemeinsam mit dem Landrat des Landkreises Gifhorn, Tobias Heilmann und Bürgermeister Herbert Pieper (Gemeinde Wahrenholz) ließen sie sich von Prof. Dr. Thomas Dockhorn und Dr.-Ing. Martina Winker erklären, ob hydroponische Landwirtschaft in Verbindung mit aufbereitetem Abwasser einen sich andeutenden Nutzungskonflikt um Wasser entschärfen kann.

Die Forschungsprojekte HypoWave und HypoWave+ eines Konsortiums unter Federführung des Instituts für Siedlungswasserwirtschaft der TU Braunschweig untersuchen, ob es möglich ist, mithilfe von aufbereitetem Abwasser hydroponische Landwirtschaft zu betreiben. Dabei klären verschiedene vorgelagerte Filter das Abwasser. Anschließend wird dieses mit Nährstoffen angereichert und dient zur Bewässerung der Pflanzen. Diese Art der Anbauweise wäre auch im Hinblick auf die hohe Nitratbelastung der Böden ein innovativer Schritt.

Nach ersten erfolgreichen Untersuchungen im Rahmen von HypoWave auf der Kläranlage Hattorf bei Wolfsburg soll durch HypoWave+ nun die weiterführende Implementierung im landwirtschaftlichen Anbau begleitet werden. Dazu soll zwischen Wahrenholz und Wesendorf im Landkreis Gifhorn ein ca. 1 ha großes Gewächshaus entstehen, in dem die neuartige Anbauweise in praktischer Verwendung untersucht wird. Das für den Anbau benötigte Abwasser soll hierbei aus drei in der Nähe liegenden Klärteichen entnommen werden.

Ein Ansatz, der auch an anderen Stellen der Region eine Win-Win-Situation für Landwirtschaft und Wasserwirtschaft schaffen könnte.