Artikel-Informationen
erstellt am:
13.06.2025
Ansprechpartner/in:
Herr Xaver Vandrey
Für den Vorstand der Teilnehmergemeinschaft berichtete Hans-Joachim Schulz, dass dieser im April einer wichtigen Planänderung des Wege- und Gewässerplanes zugestimmt hat. Denn aufgrund von gestiegenen Baukosten musste das ursprüngliche Wegeausbauprogramm von 2018 gekürzt und eine neue Planung der Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen aufgestellt werden. Diese erweist sich nun als Glücksfall für ein Gewässerbiotop nordöstlich von Barwedel: In den kommenden Monaten wird die sogenannte Ütschenkuhle sowie umliegende Flächen als Lebensraum für Amphibien und Wiesenvögel reaktiviert.
„Die neuen Planungen bieten ganz besondere Möglichkeiten“, erklärt Rolf Ammersdörfer, Leiter des Teildezernats 4.1 Flurbereinigung im ArL Braunschweig: “Es werden keine privaten landwirtschaftlichen Flächen mehr für Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen benötigt. Stattdessen werden bedarfsgerechte Maßnahmen auf vorhandenen Biotopflächen durchgeführt und damit deren Wasserversorgung, Lebensraumfunktion und Klimaresilienz verbessert. Örtliche Akteure aus dem Kreis der Teilnehmergemeinschaft gaben den Anstoß dazu und trafen bei der Naturschutzverwaltung und der Gemeinde als Flächeneigentümerin auf große Zustimmung. Das unterstützen wir dann gerne im Rahmen der Flurbereinigung.“
Folgendes ist im Einzelnen geplant:
- Maßnahmen zur Verbesserung des Wasserzustroms zur Ütschenkuhle und der Wasserrückhaltung in den Flächen.
- Rücknahme von Gehölzen zur Reduzierung der Beschattung der Ütschenkuhle und der Wasserkonkurrenz für Gewässer und Feuchtwiesen und Förderung der Akzeptanz für Wiesenvögel.
- Auslichtung eines Waldstücks zur Förderung einer artenreichen Krautschicht und der Anlage von Totholzstrukturen für Reptilien.
Größe des Verfahrensgebiet | 598 ha |
Teilnehmer | 95 |
Einleitung des Verfahrens | 2017 |
Wertermittlung der Flächen | 2018 |
Plangenehmigung des Wege- und Gewässerplans | 2018 |
Ausführung der Wegeausbaumaßnahmen | ab 2022 |
Kosten:
Wegeausbau | ca. 1,6 Mio. |
Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen | ca. 50.000,- |
Wiedervernässungsmaßnahmen etc. | ca. 0,9 Mio. |
Allgemeine Verfahrenskosten | ca. 1,9 Mio. |
Seit 2017 führt das Amt für regionale Landesentwicklung (ArL) Braunschweig im Vogelmoor im Landkreis Gifhorn auf einer Fläche von insgesamt 598 ha eine Flurbereinigung durch. Ein Ziel des Verfahrens ist die Neuordnung des ländlichen Grundbesitzes, um z.B. durch gewässerbauliche Maßnahmen die Wasserrückhaltung im Moorgebiet zu ermöglichen. Zusätzlicher Schwerpunkt ist die Ertüchtigung des ländlichen Wegenetzes außerhalb des NSG Vogelmoor, die darüber hinaus Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen nach Naturschutzrecht erfordern.
Das Flurbereinigungsverfahren im Vogelmoor wird in Verbindung mit der Fördermaßnahme „Flächenmanagement für Klima und Umwelt“ durchgeführt. Unter dieser Zielsetzung hat die Wiedervernässung zusammenhängender Moorgebiete eine besondere Priorität. Sie soll vorrangig dem Klimaschutz durch Reduzierung von Treibhausgasen dienen, die bei der Zersetzung von Torfböden entstehen.
Die wesentliche Aufgabe des Flurbereinigungsverfahrens ist die Bodenordnung, um divergierende Nutzungsansprüche (hier Landwirtschaft, Natur- und Klimaschutz) an den Grund und Boden zu entflechten, bedarfsgerecht Grundstücke auszuweisen und landeskulturelle Nachteile zu beheben. Zielsetzungen der Landentwicklung sind Anlagen zur Verbesserung der Infrastruktur, des Bodenschutzes und Maßnahmen zur Landschaftsgestaltung herzustellen. Damit ist die Flurbereinigung ein Instrument zur nachhaltigen Regional- und Landentwicklung und unterstützt die Umsetzung agrar- und umweltpolitischer Ziele der Landesregierung.
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erstellt am:
13.06.2025
Ansprechpartner/in:
Herr Xaver Vandrey