Sommerreise der Landesbeauftragten im Landkreis Northeim

„Südniedersachsen hat viel zu bieten.“ Dies hob die Landesbeauftragte für regionale Landesentwicklung Dr. Ulrike Witt anlässlich ihrer Sommerreise durch den Landkreis Northeim am 29. August nochmals hervor. „Es ist eine Freude zu sehen, wie sich die Verantwortlichen vor Ort engagieren, damit der ländliche Raum attraktiv und lebenswert bleibt. Die Förderprojekte, die ich heute besucht habe sind echte Perlen. Sie haben das Zeug, Touristen in die Region zu locken, aber bieten auch für alle Menschen vor Ort neue Freizeit- und Genussmöglichkeiten“, so die Landesbeauftragte.

Neue Attraktion im Wildpark Hardegsen

Am spätsommerlichen Morgen begann die Tour im Wildpark Hardegsen. Dort präsentierte Bürgermeister Lars Gärner und Thorsten May vom Förderverein das neu gebaute Eingangsgebäude mit Souvenirshop und Sanitärräumen. Anschließend wurde die Landesbeauftragte gemeinsam mit Landrätin Astrid Klinkert-Kittel und dem Landtagsabgeordneten Sebastian Penno zum neuen Besuchermagneten im Wildpark geführt: dem Erdmännchengehege. Beide Projekte wurden mit Mitteln des europäischen LEADER-Programms gefördert.

Die Landesbeauftragte hatte auch selbst gute Nachrichten im Gepäck und überreichte einen neuen LEADER-Förderbescheid über ca. 318.000 Euro für den Wildpark an den Bürgermeister. Mit Hilfe der Förderung wird im nächsten Jahr ein neuer Lehr- und Erlebnispfad angelegt, der den unteren und den höher gelegenen Teil des Parks verbinden wird.

Landrätin Astrid Klinkert-Kittel zeigte sich begeistert über die zukunftsfähige Weiterentwicklung des Wildparks in Hardegsen: „Der barrierearme Lehr-und Erlebnispfad wird ein großer Zugewinn für den Wildpark und seine Besucherinnen und Besucher werden und ein weiteres Erlebnishighlight im Landkreis Northeim. Ich freue mich, dass durch die finanzielle Förderung über das LEADER-Programm und die LAG Harzweserland, flankiert durch Mittel des Landkreises Northeim, der Ausbau im Wildpark verwirklicht werden kann. Natürlich gilt ebenfalls ein großer Dank dem Förderverein, welcher den Wildpark bereits seit geraumer Zeit unterstützt. Dieser ehrenamtliche Einsatz und die verschiedensten finanziellen Unterstützungsmöglichkeiten sind maßgebliche Säulen für unsere regionale Entwicklung.“

Die Landesbeauftragte überreichte einen weiteren Förderbescheid über etwa 407.000 Euro aus der Richtlinie ZILE (Zuwendungen zur integrierten ländlichen Entwicklung). Diese Förderung ermöglicht es nun der Stadt Hardegsen, am Dorfgemeinschaftshaus Hevensen-Wolbrechtshausen einen Dorfladen mit Dorfcafé zu bauen. Damit wird für die Bürgerinnen und Bürger der beiden Ortschaften eine Versorgungslücke geschlossen.

Bürgermeister Lars Gärner betonte: "Diese Förderung stärkt nicht nur die interkommunale Zusammenarbeit von Nörten-Hardenberg und Hardegsen, sondern insbesondere auch das Ehrenamt, welches das Dorfgemeinschaftshaus zu einem Treff- und Kulturzentrum für die ganze Dorfregion gemacht hat. Kürzlich wurde sogar extra zum Betreiben des Dorfladens eine Genossenschaft gegründet."

Dr. Ulrike Witt (3.v.l.) überreichte im Wildpark Hardegsen Förderbescheide an Bürgermeister Lars Gärner. (v.l.) Thorsten May, Landrätin Astrid Klinkert-Kittel, Landesbeauftragte Dr. Ulrike Witt, Bürgermeister Lars Gärner, Sebastian Penno (MdL), Lea Hauff (Leiterin des Wildparks)

Nudeln aus der Dassel

Wer ein kulinarisches Mitbringsel aus dem idyllisch gelegenen Dassel sucht, der ist bei der Hof.Genuss Solling GbR genau richtig. Denn Nudeln machen glücklich, davon ist auch Geschäftsführer Elias Kreuzinger überzeugt. Fachmännisch erklärte er der Landesbeauftragten Dr. Ulrike Witt, Bürgermeister Sven Wolter und der LAG-Vorsitzenden Julia Gogrewe, wie er auf seinem eigenen Hof nun Dank der LEADER-Förderung Nudeln produziert und vermarktet. Dabei ging es ihm ursprünglich nur darum, für sich das Problem zu lösen, dass er die nicht verkauften Eier seiner Legehennen regional weiterverarbeitet haben wollte. Da dies nicht möglich war, hat er in eigene Produktionsanlagen investiert und verarbeitet nun die Eier zu Nudeln. Inzwischen auch für andere landwirtschaftliche Betriebe in der Region.

Fossile Schätze aus der Tongrube Willershausen

Das Naturdenkmal Tongrube Willershausen zählt mit über 50.000 Fossilfunden zu den bedeutendsten Fossillagerstätten in Europa. Um Besuchergruppen direkt vor Ort einen Eindruck von den Funden zu verschaffen, hat der Heimatverein Willershausen e.V. als Betreiber in unmittelbarer Nähe mit LEADER-Fördermitteln ein Gebäude zu einer multifunktionalen Geotop-Station mit Fossilienzimmer umgebaut. Vor wenigen Wochen konnte der Vereinsvorsitzende Heiko Jäckel die Station eröffnen. Doch die Pläne des Vereins gehen noch weiter: Über eine weitere Förderung wird das Areal für Besucherinnen und Besucher barriereärmer und einfach zugänglich gemacht, so dass die sehenswerten Besonderheiten noch besser präsentiert werden können. Die Tongrube Willershausen bietet damit Groß und Klein einen Blick in die Geschichte und ist ein wahrer Schatz - nicht nur für Geologen.

Garten.Fest.Spiele – Die Landesgartenschau in Bad Gandersheim

Der Tag endete mit einem Besuch der Landesgartenschau in Bad Gandersheim, wo Bürgermeisterin Franziska Schwarz die Landesbeauftragte und die weiteren Teilnehmenden begrüßte und über das Gelände führte. Die Landesgartenschau ist ein Projekt von überregionaler Bedeutung und wird deshalb auch vom Land Niedersachsen gefördert.

Mit üppigen Bepflanzungen, tausenden Stauden und Sommerblühern bietet die Landesgartenschau seinen zahlreichen Besuchern ein buntes Farbenfest mit vielen Eindrücken und einem immer neuen Bühnenprogramm.

Über LEADER

LEADER ist ein Förderprogramm der Europäischen Union zur Entwicklung des ländlichen Raumes. LEADER steht dabei für „Liaison entre actions de développement de l´économie rurale“, was übersetzt etwa bedeutet „Verbindung zwischen Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft“. Das Programm ist Teil des Europäischen Landwirtschaftsfonds (ELER) und wird durch Landesmittel bezuschusst. Ziel der Förderung ist die Unterstützung einer eigenständigen und nachhaltigen Regionalentwicklung in ländlichen Gebieten.