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Erlebnismuseum "Das Wunder von Lengede"

Eine regionale Dokumentations- und Erinnerungsstätte für ein weltbekanntes Grubenunglück


  Bildrechte: J. Wachtel, ArL-BS
  Bildrechte: J. Wachtel, ArL-BS

Mit einem modernen Erlebnismuseum erinnert die Gemeinde Lengede an das Grubenunglück und das überregional bekannte "Wunder von Lengede". Darüber hinaus thematisiert die multimediale Dauerausstellung auch die Wirtschafts- und Kulturgeschichte der ehemaligen Bergbauregion.

Den Aufbau des Museums als Ort der Erinnerung hat das Land Niedersachsen mit Fördermitteln in Höhe von 300.000 Euro aus dem Förderprogramm "Zukunftsräume" unterstützt. Damit wurde ein historischer Ort um die Geschehnisse im Jahr 1963 bewahrt und erfahrbar gemacht.

Worum geht es?

Am Abend des 24. Oktober 1963 brach der Klärteich XII auf dem Bergwerksgelände in Lengede-Broistedt und überflutete die unterirdische Grubenanlage. 129 Bergmänner waren zu diesem Zeitpunkt auf Schicht unter Tage und wurden von den eindringenden Wassermassen überrascht, die den Schacht Mathilde fluteten.

Es begann ein Wettlauf gegen die Zeit, um die Kumpel zu retten, die sich nicht aus der Schachtanlage retten konnten. Einigen Bergleuten gelang es, sich in Luftblasen zu retten, die sich in der Grube gebildet hatten. Über Bohrungen wurde versucht, diese Luftblasen zu treffen. Innerhalb von 14 Tagen und Nächten wurden insgesamt 15 Tiefbohrungen an verschiedenen Stellen durchgeführt.

Wie durch ein Wunder konnten zwei Wochen nach dem Unglück noch elf Kumpel über eine sogenannte Dahlbusch-Rettungsbombe durch das enge Bohrloch aus einer Tiefe von 56 Metern gerettet werden. Damit ist das furchtbare Grubenunglück auch zum "Wunder von Lengede" geworden, das einen besonderen Platz in der Geschichte der Gemeinde und der ganzen Region hat.

Das Grubenunglück in Lengede war zugleich auch das erste große Medienspektakel der Republik. Zum ersten Mal berichteten mehr als 440 akkreditierte Journalisten weltweiter Medien rund um die Uhr vom Unglücksort. Diesem Medienphänomen widmet sich der zweite Ausstellungsteil und geht dabei der Frage nach, wie die Berichterstattung der Medien die allgemeine Wahrnehmung eines Ereignisses beeinflusst.

Am 60. Jahrestag des Grubenunglücks wurde am 24. Oktober 2023 das neue Museum im ehemaligen Verwaltungsgebäude der Grube eröffnet. Damit ist in Lengede ein auf Dauer angelegter Erinnerungsort für die geretteten und die verstorbenen Kumpel entstanden.

Mit dem geförderten Projekt wurde erreicht, ...

- den Erinnerungsort „Das Wunder von Lengede“ weiterzuentwickeln und für die Nachwelt dauerhaft in Erinnerung zu halten.

- den authentischen Geschichtsort unmittelbar erfahrbar zu machen.

- das historische Material durch Digitalisierung und barrierefreien Zugang möglichst vielen zur Verfügung zu stellen.

- digitale Anwendungsmöglichkeiten bei der Präsentation der Geschehnisse um das Grubenunglück in Lengede auszuschöpfen.

- die regionale Identität als ehemalige Bergbauregion Südostniedersachsen zu stärken.

- Alternativen zum Kulturangebot in den Großstädten zu schaffen.

- teilweise ungenutzte historische Bausubstanz mit direktem Bezug zum Thema zu erhalten.

- eine moderne Ausstellung als Bindeglied zwischen Geschichte, Identität und Lebensqualität einzurichten.


Öffnungszeiten:

Montag bis Sonntag 8.00 - 18.00 Uhr

Der Eintritt ist kostenlos.


Adresse:

Erzring 2, 38268 Lengede


  Bildrechte: J. Wachtel, ArL-BS
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Artikel-Informationen

erstellt am:
23.05.2024
zuletzt aktualisiert am:
27.05.2024

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